20.12.2012, ABEND - SYDNEY, AUSTRALIEN Zwei Kollegen verabschieden sich nach der Arbeit, als einer der beiden noch fragt: "Und, was machst du morgen? Du weißt schon, wo die Welt endet und so." Sein gegenüber schmunzelt "Na ja, vermutlich sterben, oder? Wäre doch unhöflich, wenn wir den Mayas einen Strich durch ihren Kalender machen." Beide lachen und ihre Wege trennen sich.
21.12.2012, NACHMITTAGS - PARIS, FRANKREICH Ein kleines Kind steht vor dem Wohnzimmerfenster und schaut gebannt heraus. "Mama, was ist das?" fragt es seine Mom, die mit der Frage "Was ist was, Sophie?" ebenfalls an das Fenster geht und am Himmel eine dunkle Wolkendecke entdeckt. Beinahe überflüssig, dass das kleine Mädchen mit einem "Das!" gen Himmel zeigt. Ihre Mutter setzt ein ermutigendes Lächeln auf: "Wahrscheinlich schneit es gleich. Richtig dicke Flocken, damit wir an Weihnachten auch ganz viel Schnee haben!" Mit lautem Gejubel rennt das Mädchen zurück in ihr Zimmer. Ihre Mutter bleibt vor dem Fenster stehen und sieht beunruhigt gegen Himmel. Etwas an diesen dunklen Wolken beunruhigt sie.
Doch nicht nur sie. Auf der ganzen Welt sehen die Menschen diese dunklen Wolken und viele von ihnen ereilt dabei ein merkwürdiges Gefühl. Was genau es ist, kann keiner von ihnen sagen. Doch sie haben die tiefe Gewissheit, dass eine große Veränderung bevorsteht.
Und sie sollten Recht behalten.
DAS UNWETTER. In der Nacht des 21. auf den 22. Dezember 2012 wurde aus diesen Wolken ein Unwetter, was kein Meteorologe hatte vorhersehen können - auch im Nachhinein konnte nie geklärt wären, wie es überhaupt im tiefsten Winter entstehen konnte. Fakt ist jedoch: Es fand statt. Neben grellen Blitzen und markerschütternden Donnern fegte ein heftiger Sturm über das Land. Regen fiel jedoch nicht. Dieser wurde durch die winterlichen Temperaturen in Hagel umgewandelt - mit Hagelkörnern in der Größe einer ausgewachsenen Taube. Es zog über die ganze Welt hinweg und hinterließ überall Schäden in Millionenhöhe und tausende von Toten. Darauf war Niemand vorbereitet gewesen. Und dennoch:
Dies war noch nicht einmal der Anfang.
Das Ende des Mayakalenders bedeutete nicht das Ende der Welt - jedoch würde sie nie wieder dieselbe sein, wie zuvor. In den Wochen nach dem Unwetter stellten einige Menschen fest, dass sie sich verändert hatten. Sie waren es auch gewesen, die bereits bei dem Anblick der finsteren Wolken ein merkwürdiges Gefühl bekommen hatten. Plötzlich hatten sie Superkräfte! Eine andere Bezeichnung fiel ihnen dazu nicht ein, wie auch sonst sollte man beschreiben, dass sich Jemand plötzlich unsichtbar machen konnte, oder ein anderer Gedankenlesen? Und dennoch wurden sie nicht als Superhelden bezeichnet. Jeder, der seine Kräfte offen zeigte war für die meisten anderen alles: Monster, Freak, Mutant, Harry Potter - aber kein Superheld. Nur wenige sahen, dass dieses Potential auch positiv genutzt werden konnte.
Die Regierungen versprachen schnell zu handeln und deren Wissenschaftler schafften es ein Mittel zu entwickeln, mit dem die übernatürlichen Kräfte wirkungslos auf Menschen waren. Das bot zumindest einen gewissen Grundschutz. Das Mittel wirkt jedoch nur in Tablettenform und so muss sich jeder Tag für Tag erneut selbst um seinen Schutz kümmern - und nicht einmal jeder hatte genug Geld es sich kaufen zu können. Einige Wochen später hörte man, dass einige der "Freaks" spurlos verschwanden - schnell entstanden die wildesten Gerüchte: "Die Regierung führt Experimente an ihnen aus!" - "Nein, ich hab' gehört die Freaks bekämpfen sich jetzt gegenseitig!" - "Quatsch, die Aliens sind gekommen und haben sie geholt!"
6 MONATE NACH DEM UNWETTER. Die Zerstörungen durch den Sturm konnten größtenteils beseitigt werden. Wer es sich leisten kann nimmt zu seinem morgendlichen Kaffee die Immunisierungs-Tablette, als täte er das schon sein ganzes Leben. Nur um dann zur Arbeit zu gehen, als wäre alles wie früher - doch das ist es nicht. Zwar versucht jeder seinen Alltag normal zu leben, doch die meisten leben in ständiger Angst vor jenen, die diese besondere Fähigkeiten haben. Doch auch die Superhelden selbst sind nicht ohne Angst - immerhin verschwinden einige von ihnen spurlos, die ihre Kräfte öffentlich nutzen und keiner von ihnen konnte herausfinden wer dafür verantwortlich war. Hinter hervorgehaltener Hand wird jedoch die Regierung beschuldigt. Viele der Heroes versuchen deshalb "normal" zu wirken. Sie leben in ständiger Panik, sich doch mal zu verraten und zum Gejagten zu werden. Und dann gibt es dann noch Jene, die weder Angst und Zweifel haben - sie zeigen ihre Kräfte ganz offen, im Glauben, Jemand ohne Superkräfte könnte ihnen ja sowieso nichts. Doch ob das der richtige Weg ist?
• Weshalb hat dieser Sturm einigen Menschen übernatürliche Kräfte verliehen? Und wieso nicht allen? • Werden die Kräfte für immer anhalten oder kehrt irgendwann wieder Normalität ein? • Wird die Immunierungs-Pille den Menschen dauerhaft Schutz bieten? • Weshalb und vor allen Dingen wohin verschwinden die Superhelden?
Fragen über Fragen und sicher ist eigentlich nur eins: Das Leben auf dieser Welt hat sich verändert. Trete ein in diese neue Welt und entscheide dich, auf welcher Seite du stehst! Pro- oder Anti-"Superhelden"? Oder hast du vielleicht selbst eine merkwürdige Fähigkeit entwickelt?
"SUPERHEROES? NO OFFENSE, BUT IN WHAT KIND OF F*CKED UP WORLD WOULD THAT BE ALLOWED TO HAPPEN?"